Indienreise: Einblicke, Teil 3

Nach ein paar Tagen erreichen wir Chennai. Von dort aus fliegen nach Visakhapatnam. Das ist eine Hafenstadt im Bundesstaat Andhra Pradesh. Nach allem was wir in den letzten Reisetagen gesehen haben, erscheint uns diese Stadt erstaunlich sauber. In den letzten Jahren förderte die Regierung das Programm Swachh Bharat oder Clean India. Bei dieser landesweiten Kampagne ging es unter anderem darum die Strassen und Infrastrukturen der Städte und ländlichen Gebieten zu säubern. Anscheinend ist es in Vizag (so heisst diese Stadt abgekürzt) gelungen die Bevölkerung aufzuklären und zum Mitmachen zu animieren.

Von Vizag aus besuchen wir verschiedene Projekte, die die Stiftung unterstützt. Wiederum haben zwanzig Frauen den Nähkurs absolviert und bekommen ihr Zertifikat und eine eigene Nähmaschine. Gerne möchten wir eine Live-Demo. Der Raum ist eng und mit etwa dreissig Leuten gut gefüllt. Spontan suchen die Frauen Stoffreste aus einer Schublade und schneidern und nähen eine Kurzbluse, die oft unter den Sarees getragen wird. Der Stoff wird am Boden zugeschnitten, es wird beraten, die Leiterin schaut gespannt zu und eine weitere Frau sitzt bereits hinter der Tretnähmaschine, fügt die Teile zusammen und näht die Nahten.

Am nächsten Tag besuchen wir ein neues Projekt, das Contactions seit anfangs Jahr unterstützt. Es handelt sich um Kinder, die an Autismus leiden. Es wird uns gesagt, dass es von der Regierung her keine Programme für «unsichtbare» Behinderungen gibt. Die Räume und Wände sind liebevoll in bunten Farben gemalt. Man merkt schnell, dass die Leiterin diese Kinder in ihr Herz geschlossen hat: sehr liebevoll und geduldig ist ihr Umgang mit ihnen.

Wir haben auch noch die Möglichkeit zwei Kinderprojekte zu besuchen und dann fliegen wir wieder zurück nach Chennai.